Der Provokative Ansatz hat sich aus der Provokativen Therapie von Frank Farrelly entwickelt. Die Provokative Therapie ist eine Therapieform, die zur kognitiven Verhaltenstherapie zählt und den paradox arbeitenden Schulen nahesteht. Der Begriff „provokativ“ wird im Sinne von „herauslocken, herausfordern“ verstanden und keinesfalls im Sinne von „verletzen“ oder „beleidigen“. Farrelly stellte viele für unumstösslich gehaltene Therapieregeln auf den Kopf, machte das befreiende Lachen in der Therapie gesellschaftsfähig und zeigte, dass wirkungsvolle Therapie sowohl kurzweilig als auch kurz sein kann.

Dr. E. Noni Höfner und Dr. Charlotte Cordes vom DIP (Deutsches Institut für Provokative Therapie) stellen in diesem Video-Paket den Provokativen Ansatz vor.

Zum Provokativen Ansatz
Das Ziel der provokativen Interventionen ist die Stärkung der Selbstheilungskräfte und der Selbstverantwortung des Klienten.
Durch die provokativen Interventionen werden beim Klienten der Wille zur konstruktiven Veränderung und seine Selbstheilungskräfte mobilisiert. Das befähigt ihn – meist in sehr kurzer Zeit – sein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und selbstschädigende Verhaltensweisen durch gesünderes Verhalten zu ersetzen. Ein wichtiges Element provokativer Interventionen ist der systemische Aspekt (deswegen Provokative SystemArbeit – ProSA), der das Beziehungs-Umfeld des Klienten im Auge behält und verhindert, dass sich der Klient bevorzugt „um den eigenen Bauchnabel“ dreht.

Humor und Herausforderung sind die wesentlichen Elemente der provokativen Vorgehensweise.
Lachen entspannt und befreit. Der Berater spielt die Rolle des Advocatus Diaboli und persifliert humorvoll die selbstschädigenden Denk-, Fühl- und Verhaltensweisen des Klienten (wichtig: NUR diese!), sodass Berater und Klient gemeinsam darüber lachen können. Die Klienten werden also niemals ausgelacht, sondern als Persönlichkeiten wertgeschätzt und liebevoll angenommen. Der feste Glaube an die Kraftquellen des Klienten sind eine unerlässliche Voraussetzung für den Einsatz der Provokationen (= Herausforderungen).

Herausforderung (Provokation) setzt in Bewegung. Wir sehen die Klienten nicht als hilflose Opfer, die von allwissenden Beratern geheilt werden müssen, sondern als mündige, selbstverantwortliche Partner im Veränderungsprozess. Die Berater aktivieren die Stärken der Klienten und fordern ihre Selbstverantwortung gezielt durch humorvolle, „unverschämte“ Interventionen heraus, die den spontanen, emotionsgeladenen und energischen Widerstand der Klienten in eine weniger selbstschädigende Richtung hervorrufen. Sie werden damit provoziert, ihre Energien besser einzusetzen: Weg von der Stützung des Symptoms hin zur Erhaltung ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit.


​Weitere Informationen: Deutsches Institut für Provokative Therapie (https://provokativ.com)

Course plan

Provokativer Ansatz
Sitzungen