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Performance 25 "Timing"

Inhaltsübersicht: 

Timing - die Königsdisziplin der Bühne. In diesem Kapitel wirst du lernen, wie du durch geschicktes Spiel mit Tempo und Pausen deine Botschaften und Geschichten spannend, überraschend und fesselnd gestalten kannst. Das Ziel des Auftrittstimings ist es, aus jedem Satz, aus jedem Abschnitt das Optimum herauszuholen und deine Szenen perfekt in Szene zu setzen.

Video-Länge: ca. 2:45 Min.

Die Verbesserung deines persönlichen Auftritts durch Timing geht nicht von Heute auf Morgen, aber es ist machbar. Ein ausgezeichnetes Timing basiert auf Erfahrung. Doch die baust du auf, wenn du deine Auftrittsmöglichkeiten nutzt. Grundlage des Trainings ist eine hohe Textsicherheit, die Bereitschaft Pausen auszuhalten und dein Mut anzufangen.
Trainingsanleitung „Timing“
Nutze diese Anleitung, um deine Performanceskills im Bereich Timing zu verbessern.


Was ist Timing?

  • Unter Auftrittstiming – in der Regel sprechen wir von dem TIMING - verstehe ich die Fähigkeit, durch dein Spiel mit Tempo und Pausen deine Botschaften und Geschichten möglichst spannend, überraschend und fesselnd zu erzählen. 
  • Dein Ziel ist es, aus jedem Satz oder Abschnitt das Beste herauszuholen und Szenen perfekt auszuspielen. 

Was macht Timing so schwer?
  • Du solltest dir klarmachen, dass du auf und vor der Bühne ein subjektiv unterschiedliches Zeitgefühl hast. 
  • Sitzt du vor der Bühne, denkst du häufig: „Jetzt mach doch mal langsam.“ 
  • Stehst du aber auf der Bühne, dann denkst du vermutlich recht häufig: „Ich sollte mal besser Gas geben.“

Wie kann ich mein Timing verbessern?
  • Aushalten. 
    • Aushalten ist der wichtigste Timingtechnik. Dieses Aushalten kannst du auf viele Bereiche des Vortrags oder Auftritts übertragen. Du solltest Unruhe aushalten und nicht immer sofort reagieren, sondern Ruhe und Souveränität ausstrahlen.
    • Halte unfreundliche Gesichter aus und schau einfach woanders hin. 
    • Halte Pausen aus, um deine Botschaft zu hervorzuheben und dich als souveräne Person zu präsentieren. 
    • Grundregel: Immer, wenn du denkst, es reicht, halte noch zwei Sekunden länger aus.

  • Pausen.
    • Pausen sind die Bausteine, aus denen Timing gebaut wird. Pausen sind die imaginären Ausrufezeichen des Vortrags und verstärken deine Botschaft.
    • Gib den Zuschauern die notwendige Zeit (Pause), um deinen Gedanken zu folgen. Du kennst deinen Vortrag, aber die Zuschauer müssen erst jeden Satz verstehen. 
    • Gib ihnen Zeit zum Reagieren. Wenn du immer weiterredest, kommt niemand zum Lachen oder Klatschen.

  • Wo sind die Pausen versteckt?
    • Nutze die Satzzeichen. Nach einem Punkt solltest du auch einen Punkt (Pause) setzen. Ein Ausrufezeichen ist ein Ausruf, der erst einmal durch den Raum schallen sollte. Ein Fragezeichen sollte wie eine Frage gelesen werden. 
    • Wenn du eine Frage stellst, auch wenn es eine rhetorische ist, gib den Zuschauern Zeit, die Frage in Gedanken zu beantworten. 
    • Notiere, wo in deinem Text die Botschaft oder eine Aufforderung versteckt ist. Versuche, diese Stellen mit einer Pause hervorzuheben.

  • Pausen füllen. 
    • Hier stehen dir zwei große Tools zur Verfügung:
      • Du kannst die Pause mit deinen Gedanken füllen und deine daraus resultierende Mimik und Körpersprache befüllen die Pause mit Leben.
      • Du kannst die Pause auch nonverbal (act-out) ausspielen.

  • Rhythmus erlernen. 
    • Timing bedeutet  nicht nur Pausen zu halten. Timing ist im finalen Schritt Rhythmusarbeit. 
    • Es ist das Spiel mit dem Tempo. So wichtig Pausen auch sind, manchmal musst du einfach den Inhalt vorantreiben. 
    • Pausen sind oft für das Auflösen eines Gags, einer Geschichte oder einer Botschaft notwendig. 
    • Wie bei der Dramaturgie solltest du auch im Kleinen für Überraschung sorgen und das Tempo variieren, damit du und deine Geschichten nicht durchschaubar werden.

  • Probe von Timing.
    • Gerade mit Hinblick auf das Thema Timing ist die Visualisierung von Auftrittssituationen für die Probe enorm wichtig. 
    • Stell dir nicht nur vor, wie die Zuschauer aussehen, sondern auch, wie lange sie brauchen, um dich und deine Gedanken zu verstehen. 
    • Diesen Visualisierungsansatz kannst du auch gut für die Kameraarbeit nutzen.

  • Timing bei Kameraarbeit.
    • Das Timing wird bei der Kameraarbeit oft durch den Schnitt aufgelöst. Was man aber nur schwer ändern kann, sind deine Blicke. 
    • Bei der Kameraarbeit liegt dein Timing-Schwerpunkt in der Mimik. 
    • Was hilft, ist ein hohes Maß an Ruhe und Imagination. Lass echte Gedanken zu.
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Bist du fertig? Dann geht es mit dem nächsten Video weiter.