Cash is Fact!

Unter Liquidität versteht man die Fähigkeit eines Unternehmens, seinen Verpflichtungen vollständig und fristgerecht nachkommen zu können. Die Krisen durch Corona, Energie- und Rohstoffpreise sowie durch gestörte Lieferketten haben Liquidität vielfach zum wichtigsten Unternehmensziel erhoben. Von Wachstumszielen haben sich Gastronomie, Lichtspieltheater und Kulturveranstalter schon vor eineinhalb Jahren verabschiedet. Die einst so robuste Automobilindustrie ächzt unter einem Mangel an Computerchips. Und im Handwerk rechnet man hin und her, wie man angesichts explodierender Preise für Baumaterial noch die zugesagten Angebotspreise halten kann.
Die Liquidität steht zwischen dem Unternehmen und dem Insolvenzverwalter.

"Cash is fact, profit is opinion", bringt Dr. Helmut Siller den Stellenwert der Liquidität auf den Punkt. In dieser Ausgabe erklärt Siller ab Seite 77 die Grundlagen des Liquiditätscontrollings. Zur Liquiditätssicherung müssen Controllerinnen und Controller alle Mittel in Betracht ziehen. Auch den Bitcoin? In zinslosen Zeiten fliehen derzeit vor allem private Anleger in den Bitcoin. Eignet sich der Bitcoin auch als Mittel zur Liquiditätssicherung in Unternehmen? Dieser Frage geht der Betriebswirt und Berater Mateusz Tokarski in seinem ersten Beitrag für das Controlling-Journal nach (Seite 6).

Am Ende hängt auch die Liquidität eines Unternehmens von rechtzeitigen und richtigen Unternehmensentscheidungen ab. In diesem Zusammenhang haben unsere Autoren immer wieder vor der Fehleranfälligkeit von Reports gewarnt. Die Kölner Controlling-Professorin Dr. Ursula Binder beginnt in dieser Ausgabe von Controlling-Journal eine neue Serie über „Manipulationen und Fehler im Reporting“ (Seite 54). Darin spürt sie systematisch Faktoren auf, die leicht zu falschen Schlüssen und schlechten Unternehmensentscheidungen führen können. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre. Bleiben Sie liquide!
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