Alle sprechen davon, dass es wichtig ist, jedes Kind bei seinem Lernstand abzuholen und zu fördern. Dieser Gedanke hat mich bei jeder Unterrichtsvorbereitung geleitet. Was in der Theorie wunderbar klingt, ist in der Praxis bei der Betreuung von 20+ Kinder mit unterschiedlichen Lernständen eine echte Herausforderung. Umso glücklicher war ich, als PCs, Laptops und Tablets in die Schulzimmer einzogen. Der Vorteil an Übungen am PC, das Kind bekommt (meist) sofort eine Rückmeldung, ob es eine Übung richtig gelöst hat oder nicht und kann sich sogleich verbessern.

Als ich angefangen habe in der Mittelstufe zu unterrichten 3.-6. Klasse, habe ich für meine Schülerinnen und Schüler immer 14 Tage vor der Prüfung ein Blatt verteilt mit Tipps, wie sie sich auf die Prüfung vorbereiten können. Neben üblichen Hinweisen, wie "Übe folgendermaßen mit dem Dossier", habe ich immer eine Linkliste angehängt. Diese Links führten zu kostenlosen Onlineübungen, die genau die Lerninhalten trainierten, die wir in den vorangegangenen Wochen im Unterricht erarbeitet haben. Als wir später mehr Geräte für die Klassen zur Verfügung hatten, habe ich zeitweise auch mit diesen Übungen im Unterricht gearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler waren unglaublich motiviert und haben teilweise Übungen mehrfach wiederholt, bis sie 100% erreicht haben. (Sie mussten immer einen Screenshot der fertig gelösten Übung in ihrem Ordner ablegen).

Die Vorteile dieser Arbeitsweise:

1. Jedes Kind konnte Übungen lösen, die seinem Lernstand entsprachen.
2. Durch die Wiederholung wurden sie sicherer in den entsprechenden Themenfeldern.
3. Die Kinder bekamen sogleich Rückmeldung, ob ihre Antwort korrekt ist, was den Betreuungsaufwand von mir verringerte, wodurch ich wieder mehr Kapazität hatte Unverstandenes zu erklären.
4. Die Übungsform (Ich darf an den PC) motivierte, auch bei "trockenen" Themen wie "unregelmäßige Verben", "die 4 Fälle" u.ä.