Docking und Cook (2016) [4] konnten zeigen, dass weit fortgeschrittene Tendinopathien mit degenerierten/nekrotischen Sehnenanteilen mehr normales Sehnengewebe aufweisen, als gesunde Sehnen. Der degenerierte Bereich einer Sehne wurde anscheinend nicht erneuert bzw. regeneriert. ABER (und das ist die gute Nachricht) neu aufgebautes, gesundes Sehnengewebe hat diesen Verlust offenbar kompensiert.
Auf dem Bild rechts [5] ist oben rechts eine normale Sehne und unten links eine pathologische Sehne im Ultraschall abgebildet. Es fällt auf, dass der absolute Anteil an gesundem Sehnengewebe (mCSA of good strucutre (mm2)) in der pathologischen Sehne deutlich höher ausfällt, als in der gesunden Sehne. Und zwar um ungefähr den Betrag, den der pathologische Anteil (mCSA of poor structure (mm2)) ausmacht.
Daher prägte Jill Cook den Satz "Treat the Donut not the hole!“: Das noch vorhandene, gesunde Sehnengewebe (der Donut) muss also auftrainiert werden, um den krankhaften, degenerierten Anteil (das Loch im Donut) zu kompensieren.
Es gibt also auch bei fortgeschrittener Patellatendinopathie berechtigten Grund zur Hoffnung, dass die Funktionalität der Sehne wieder hergestellt werden kann. Eine Langzeituntersuchung von 2004 konnte aber auch zeigen, dass im Mittel 4 Jahre nach einer Trainingsintervention eine Normalisierung der Sehnenstruktur und ein Rückgang der Sehnendicke nachweisbar waren.