Symptome
Das offensichtlichste Symptom einer Patellatendinopathie sind die Schmerzen. Letzten Endes sind sie es, die dich bei deinem Sport/Training einschränken. In der Regel sind sie gut zu lokalisieren und nehmen entsprechend der Belastungsintensität zu. Je intensiver du dich belastest, desto intensiver werden auch die Schmerzen.
In einem sehr frühen Stadium kommt es noch zum so genannten "Warm-up Phänomen". Nachdem du dich warm gemacht und ggfs. gedehnt oder gerollt hast, verschwinden die Schmerzen zunächst, treten aber spätestens beim nächsten Training wieder auf. In diesem frühen Stadium einer Patellatendinopathie reicht meistens eine Belastungsreduktion/Pause noch aus, um wieder schmerzfrei zu werden. Allerdings trainieren die meisten Sportler aus falschem Ehrgeiz/Ego weiter in den Schmerz hinein.
Mit der Zeit wird die Schmerzreaktion stärker und tritt auch während dem Training auf. Je weiter die Tenidnopathie fortschreitet, desto empfindlicher (reaktiver) wird die Sehne und es kommt bereits bei Alltagsbelastungen wie langem Sitzen oder Treppensteigen zu Schmerzen.
Die Schmerzen bzw. die Schmerzreaktion nach Belastungen wird im Therapieverlauf noch eine zentrale Rolle spielen. Deshalb ist es mir wichtig, dass du verstehst, dass Schmerzen sehr komplex sind. Das Warm-up Phänomen zeigt, dass Schmerzen nicht ausschließlich auf eine Schädigung des Gewebes zurück zu führen sind. Auch nach einem Warm-up ist der Gewebezustand gleich, die Schmerzen nehmen aber ab. Es kommt also zu einer Veränderung der Schmerzwahrnehmung, was vor allem neuronale Ursachen hat. Den analgetischen (schmerzlindernden) Effekt von bestimmten Belastungen werden wir uns in Phase 1 des Kneehab Protokolls übrigens zunutze machen.
Weitere Symptome einer Patellatendinopathie können eine Erwärmung und eine Schwellung im Bereich der unteren Kniescheibe/Patellasehne sein.
Im nächsten Abschnitt werde ich auf die Ursachen der hier beschriebenen Symptome eingehen und die Veränderungen im Gewebe bei fortschreitender Tendinopathie beschreiben.