„Psychische Krankheit“ und Systemtherapie: Wie passt das zusammen?

Aus systemischer Sicht sehen wir keine Kranken mit Defiziten, sondern Lebensexperten mit Ressourcen in ihren jeweiligen sozialen Kontexten. Mit dem Begriff der psychischen Krankheit verbindet sich das Gegenteil: Personen gelten als (psychisch) krank, haben entsprechende Defizite und müssen von Expert*innen davon befreit, geheilt werden. Wie passen diese Welten zusammen?

Eine komplette Ablehnung entsprechender Diagnosen galt vielen als Lösung dieses Problems. Eine andere und auch systemtheoretisch fundiertere akzeptiert die Konstruktion psychischer Krankheiten – etwa im Rahmen der Richtlinienpsychotherapie und beschreibt deren Komponenten und Funktionen aus explizit systemischer Sicht. Sie findet so Lösungen für das Aufeinandertreffen beider Logiken im Therapieraum und für die damit verbundenen Paradoxien. „Systemisch“ bedeutet dann vermittelst der Systemtheorie eine konstruktiv-kreative Metaposition zu dieser Begegnung einzunehmen und nicht im pro oder contra stecken zu bleiben.

Inhalte des Vortrags: Systemische Standardkritik an psychiatrischen Diagnosen; die Eigenlogik des Konzeptes der psychischen Krankheit; systemische Erklärungen für die mit dem Krankheitsbegrifft markierten Symptomatiken; Systemische Interventionen auf diesem Gebiet.



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27.08.2024 19:00 - 27.08.2024 20:00 Europe/Berlin
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