📄 🎬 1. Schlafbedingungen und Umgebung verbessern
Bei der Schlafumgebung und den Schlafbedingungen gibt es ein paar grundlegende Dinge zu beachten.

Diese 6 Faktoren sind die Basis für einen guten Babyschlaf:

  1. Dunkelheit: Viele Babys brauchen spätestens ab zwei bis vier Wochen nach der Geburt nicht nur nachts, sondern auch tagsüber ausreichend Dunkelheit, um zu schlafen. Je dunkler es ist, desto besser läuft die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin.

  2. Sättigung: Wer Hunger hat, schläft meistens nicht gut. Achte also vor dem Schlafen darauf, ob dein Baby satt ist und biete ihm im Zweifelsfall nochmal etwas Milch an.

  3. Zuckerfreie Beikost: Im Beikost-Alter sollte man einen Abendbrei wählen, der keinen Zucker oder zuckerähnliche Zusätze wie Magermilch- und Molkenpulver enthält. Besonders schlaffördernd sind Hafer und Hirse, die man auch als puren Getreidebrei zum Anrühren mit Premilch kaufen kann. Wir empfehlen, möglichst lange Premilch zu geben, da Folgemilch zusätzliche Stärke und somit Zucker enthält, was ungesund ist und auch den Schlaf stören kann. Sowohl im Beikost- als auch im Kleinkindalter raten wir, abends auch nur geringe Mengen Obst zu geben, da der Fruchtzucker die Kleinen abends wach halten kann.

  4. Geborgenheit: Viele Babys und Kleinkinder fühlen sich sicherer, wenn die Eltern in der Nähe schlafen. Manchmal kommt aber auch ab einem gewissen Alter der Punkt, an dem sich der Umzug in das eigene Bett oder Zimmer lohnt, weil einige Kinder dort ruhiger schlafen.  Auch sogenannte „Übergangsobjekte“ , also kleine Tröster wie atmungsaktive Tücher oder, ab ca. einem Jahr, Kuscheltiere (ohne gefährliche Kleinteile) können Sicherheit vermitteln.

  5. Saugen: In den ersten Lebensmonaten schlafen viele Babys beim Saugen ein. Ab ca. drei bis vier Monaten sollte man aber darauf achten, dass das möglichst nicht jedes Mal passiert, sodass das Baby auch ohne Brust oder Flasche einschlafen kann. Etwas anderes ist der Schnuller – viele Eltern haben Angst, diesen zu geben und wollen ihn möglichst schnell abtrainieren. Tatsächlich haben Babys und Kleinkinder aber ganz natürlicherweise ein Saugbedürfnis und brauchen das Saugen oft bis zum Alter von drei bis vier Jahren, um sich zu beruhigen und in den Schlaf zu finden. Solange es nachts nicht ständig Schnuller-Stress gibt und die Kleinen den Schnuller tagsüber nicht ständig im Mund haben, spricht auch nichts dagegen. Ab ca. 7-9 Monaten kann man auch üben, dass die Kleinen sich den Schnuller nachts selbst in den Mund stecken: Man verteilt mehrere Schnuller im Bett oder nutzt ein kurzes Schnullerband und führt dann die Hand des Babys zum Schnuller.

  6. Entspannung: Viele Babys und Kleinkinder lassen sich durch eine Massage beruhigen. Besonders effektiv ist eine Massage an den Füßen, am besten mit verdünntem Lavendelöl oder Gute-Nacht-Lotion mit Lavendelduft.
Wir raten außerdem allen Eltern von Babys und Kleinkindern mit Schlafproblemen, einmal einen guten Osteopathen aufzusuchen. Natürlich sollten Sie auch mit dem Kinderarzt sprechen, um medizinische Ursachen auszuschließen.
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Nahrungsaufnahme während der Nacht

Im Kapitel "Grundlagen" hast du erfahren, was "Durchschlafen" eigentlich bedeutet und warum es ganz normal ist, wenn Babys nachts öfter aufwachen und Hunger haben.

Und die nächtliche Milch ist auch sehr viel mehr als nur Nahrungsaufnahme: Babys sind noch ganz stark auf ihre Bezugspersonen angewiesen. Deshalb fühlen sie sich allein für längere Zeit nicht wirklich sicher. Und eine ganze Nacht ist für ein Baby oder Kleinkind eine ziemlich lange Zeit! Deshalb brauchen die meisten bis zum Alter von ein bis zwei Jahren nachts zwischendurch noch kurz Nähe und Zuwendung, um sich wieder geborgen zu fühlen.

Ein weiser Spruch zum Schlafverhalten lautet: „Einschlafen ist das Tor zum Durchschlafen“. Oft hängt das Durchschlafen davon ab, wie das Kind abends einschläft. Informationen dazu, wie du die richtige Einschlafmethode für dein Baby findest, erhältst du im Kapitel "Die richtige Schlafmethode für dein Baby".

Wie oft will mein Baby nachts trinken?

  • Wenn dein Kind ein normales Gewicht hat, wird es ihm ab ca. drei Monaten nachts vermutlich reichen, alle drei bis vier Stunden zu trinken. Natürlich kann es Phasen wie Zahnen, Krankheiten oder Unruhe geben, in denen es kurzzeitig mehr braucht. Ab etwa einem halben Jahr kann man bei gesund entwickelten Babys versuchen, zumindest eine längere Trinkpause von fünf Stunden und ab ca. acht bis neun Monaten von sechs Stunden einzuführen. Es gibt natürlich auch Babys, die schon früher länger ohne Milch aushalten oder noch länger etwas öfter Milch einfordern.
  • Wenn aber ein normalgewichtiges, gesundes Baby, das älter als vier Monate ist,  nachts alle zwei Stunden trinkt, handelt es sich höchstwahrscheinlich nicht um Hunger, sondern um eine Gewohnheit, die den Schlaf meist auf Dauer stört. Um diese Gewohnheit zu „verlernen“, muss man oft an der Einschlafsituation ansetzen – also das Einschlafen an Brust oder Flasche langsam abgewöhnen, falls das noch praktiziert wird. Beginne damit, die letzte Mahlzeit etwas früher im noch nicht ganz dunklen Raum stattfinden zu lassen, sodass dein Baby dabei nicht einschläft. Dann nimmt es auf den Arm, bis es ruhig und schläfrig wird und versuche, es im Bettchen weiter zu beruhigen. Weitere Tipps dazu, wie du das angehen kannst, erfährst du in Modul 5.
  • Sollte dein Kind bereits ohne Brust oder Flasche einschlafen können, kannst du direkt versuchen, die nächtlichen Abstände nach und nach zu steigern. Beginne mit einer Verlängerung von ca. 45-60 Minuten und versuche in dieser Zeit, dein Baby durch Kuscheln, Streicheln, Singen zu beruhigen. Meist muss man dafür zwei bis drei harte Nächte in Kauf nehmen, aber dann gewöhnen sich die Babys meist schnell an den neuen Rhythmus. Bei Stillbabys hilft es manchmal auch, wenn der Partner in der ersten Zeit die Nachtschicht übernimmt, weil der weniger mit dem Trinken verknüpft wird.
Nahrung und Schlaf - wie hängt das zusammen?

In diesem Video erklärt die Melanie Schüer den engen Zusammenhang zwischen der Nahrungsausfnahme und dem Schlafverhalten deines Babys. 
Außerdem gibt sie dir Tipps, wie du über die Nahrung den Schlaf deines Babys verbessern kannst.