Das Glaubern
loaded_image
Das Glaubern

Was ist glauben so wichtig? Das Abführen mittels Glaubersalz bewirkt die Entleerung des gesamten Darms. Dies ist wichtig beim Fasten, da so der Körper von äußerer auf innere Ernährung umschalten kann und der Einstieg ins Fasten ohne Hungergefühle gut gelingt.

Wie funktionieren Abführsalze?



Die Salzkonzentration im Darm wird durch die Einnahme des Abführsalzes drastisch erhöht. Der Körper versucht nun, die hohe Salzkonzentration im Darm der im Blut anzugleichen. Da die Salzmoleküle zu groß sind, um durch die Darmwand zu gelangen, wird Wasser zurückbehalten und zusätzlich in den Darm gepumpt, bis der Ausgleich erreicht ist. Wegen des osmotischen Drucks bleibt der Darminhalt im Dünn- und Dickdarm verhältnismäßig flüssig. Das in Wasser aufgelöste Abführsalz erzeugt somit einen durchfallartigen Stuhlgang.
Das gebräuchlichste Abführmittel ist das Glaubersalz, daher auch das Wort „Glaubern“ als Synonym für das Abführen mit Salzen.


Glaubersalz (Natriumsulfat) ist ein mineralisches, bitter schmeckendes Abführmittel,  benannt nach seinem Entdecker Johann Rudolf Glauber (1604-1670).  1604 wurde der berühmte Apotheker und Chemiker Johann Rudolph Glauber in Karlstadt geboren. Glauber gab der
Naturforschung und der Technik von der Chemie und Pharmazie bis zur Metallurgie wesentliche Impulse. Es geht die Sage um, er wollte Gold herstellen und ist dabei auf
Glaubersalz gestoßen. Er starb verarmt, 1670 in Amsterdam.

Die Durchführung
Löse 30-40 g (ca 3 Esslöffel) Glaubersalz (Natriumsulfat) in etwas heißem Wasser auf.
Als Faustregel kann man die Salzmenge so bestimmen: 0,5g Glaubersalz pro Kilogramm Körpergewicht.
Das heißt, bei einem Gewicht von 80kg benötigen wir 40g Glaubersalz.  Fülle das Salz mit lauwarmem Wasser bis zu einem ¾ Liter auf. Gib etwas frisch gepressten Zitronen- oder Orangensaft hinzu, um den bitteren Geschmack zu kaschieren. Trinke die Lösung innerhalb von 20 Minuten. Abwechselnd dazu kannst du starken Pfefferminztee trinken und Zitronenspalten lutschen.
Du wirst sehen, dass „Glaubern“, richtig gemacht, kein Problem darstellt. Wichtig ist es, am Tag des Glauberns viel zu trinken, da Flüssigkeit verloren geht. Am Abend gibt es dann die gute Gemüsebouillon, welche die verlorenen Mineralien wieder auffüllt. 

Wann sich die Wirkung einstellt, ist unterschiedlich. Bei den meisten dauert der Prozess von Einnahme bis zum „Durchfall“ 1- 3  Stunden, es kann aber auch mal schneller oder langsamer gehen. Deshalb solltest du dir zum „Glaubern“ Zeit nehmen und nicht zu spät am Tag damit anfangen.  Eine Einnahme über Nacht ist bei Glaubersalz zu riskant und lässt dich nicht ruhig schlafen. Wegen der guten Entleerung des Darms empfiehlt es sich, zum Beginn der Fastenkur diese Methode zu verwenden.


Bittersalz (Magnesiumsulfat) ist die einzige echte Alternative zum Glaubersalz, jedoch nicht ganz so wirksam. Alle anderen Methoden sind meist zu schwach für eine vollständige Darmentleerung. Bittersalz wirkt im Dickdarm und leert somit nicht den gesamten Darmtrakt.


Das F. X. Passage Pulver basiert auf Bittersalz. Gegenüber dem Glaubersalz schmeckt dieses Abführmittel wesentlich angenehmer. Es erinnert im Geschmack an eine Vitamin Brausetablette, da es mit Zitronensäure, Orangen-Aroma und Saccharin-Natrium angereichert ist. Wegen dieser Zusatzstoffe empfehle ich das F.X. Passage Salz nicht so gern. Es gibt aber immer wieder Teilnehmer, die sich dieses Salz mitbringen, da sie Glaubersalz nicht so gut vertragen. 


Ich habe im Laufe der Jahre alles, was es an Abführmaßnahmen gibt, für mich ausprobiert (Glaubersalz, Bittersalz, F.X. Passagesalz, Sennes, Rizius, Sauerkrautsaft, Pflaumensaft, Kassia Fistula, Share Pflaume). 
Für mich bleibt das Glaubersalz das Mittel der Wahl. Auch wenn es angenehmeres gibt, die ruckartige Entleerung des Darmes ohne Krämpfe oder Bauchschmerzen lässt den Körper sehr schnell auf Fasten umstellen und erleichtert den Einstieg in die Fastenwoche.
Meine persönliche Glaubersalzmischung  

Über die Jahre habe ich meine ganz persönliche Glaubermethode erarbeitet. Du kannst es ja mal ausprobieren. 

Ich löse 25- 30g Glaubersalz in einem großen Wasserglas mit etwas heißem Wasser auf und fülle das Glas dann mit kaltem Wasser und dem Saft einer Grapefruit auf. 
Dann stelle ich es in den Kühlschrank, damit es schön kalt wird. So ist es für mich einfacher zu trinken.

Bevor ich mich dann wage, es zu trinken, trinke ich ein großes Glas Wasser. Dann lege ich mir einen Strohhalm bereit und auf geht’s. Strohhalm rein und runter mit dem Gemisch. Am besten geht das im Stehen. Danach gleich nochmals ein großes Glas Wasser oder etwas Tee trinken, das ist Geschmackssache. Wichtig ist, dass du zum Glaubern viel trinkst. Wenn du eine sehr empfindlichen Magen hast solltest du vielleicht eher das Salt in 750ml Flüssigkeit auflösen.

Prost  

Bleib auch nach der Einnahme in Bewegung. Das regt die Darmtätigkeit weiterhin an.
Es kann sich jetzt nur noch um Minuten handeln (ca. 5 bis 30 – je nach Konstitution) bis das Salz seine Wirkung zeigt. Bleib in der Nähe der Toilette und trink über weiterhin VIEL FLÜSSIGKEIT!!! um dich vor Austrocknung zu schützen. du wirst ungefähr gleich viel Wasser über den Darm verlieren!


Vorsicht mit dem Glaubern
Erwachsene mit eingeschränkter Nierenfunktion, Darmverschluss, ungeklärten Bauchschmerzen, Schwangere oder stillende Frauen sollten kein Glaubersalz zum Abführen verwenden. Auch Menschen mit Migräne sollten eher auf das Glauben verzichten und auf andere Mittel wie Bittersalz oder Sauerkrautsaft umsteigen.
Bestimmung der individuellen Glaubersalz-Menge
Die individuelle Menge von Glaubersalz für das einmalige Abführen zu Beginn der Fastenzeit bewegt sich im Allgemeinen zwischen 20 und 40 Gramm. Dabei wird in 5 Gramm Schritten gezählt.

Dazu fließen folgende Größen ein:

•  Größe, Gewicht, Statur (leicht, klein, zierlich – weniger Glaubersalz oder groß, stattlich und schwer – mehr Glaubersalz)
•  Stuhlverhalten normalerweise (Neigung eher zu Durchfall – weniger Glaubersalz oder zu Verstopfung – mehr Glaubersalz)
•  Bluthochdruck und Migräneanfälligkeit (dann lieber weniger)

Beispiele:
Frau, 35 Jahre, 55 kg, neigt zu Durchfall: 20-25 Gramm genügen (wenn keine Migräneproblematik vorhanden ist, gerne auf der „sicheren Seite“ bei 25 Gramm bleiben).
Mann, 45 Jahre 90 kg, neigt zu Verstopfung oder normaler Stuhlgang: 35-40 Gramm
Falls der Herr aber zusätzlich noch unter Hochdruck leidet lieber 35 statt 40 Gramm, falls die o.g. Dame unter Migräne leidet, lieber bei den 20 Gramm bleiben.

Insgesamt kann von einem Durchschnittswert von ca. 30 Gramm ausgegangen werden.

Falls es nicht zu einem „ergiebigen Ergebnis“ kommen sollte, dann bitte NICHT noch mehr einnehmen, sondern Abhilfe mit einen Einlauf am Abend schaffen. Weiterhin VIEL TRINKEN.