Menschen, die in ihrer Herkunftsfamilie traumatische Erfahrungen machen mussten, tragen zusätzlich zu den Traumafolgestörungen schlimme Beziehungswunden in sich. Missbrauch, Vernachlässigung, Misshandlung, Tod, Verlust, schwere Krankheiten, psychische Gewalt, Armut oder psychische Störungen sowie die kriegsbedingten Traumatisierungen der Eltern führen zu vielfältigen emotionalen Problemen in der Partnerschaft. Die Wunden des Traumas wirken sich auf die Beziehungsgestaltung aus in Form von Streit, emotionalen Konflikten, Impulsdurchbrüchen oder emotionaler Stumpfheit und wachstumshemmendem Harmoniebestreben.

Fachkräfte im Beratungskontext oder Paartherapeut/-innen sind oftmals von den Traumafolgestörungen, die sich auf die Beziehungsebene auswirken und hier krisenhaft zum Ausdruck kommen, überfordert. In dieser Weiterbildung lernen die Teilnehmenden therapeutische Hilfen und Beratungs-Interventionen kennen sowie den Umgang mit psychischer Traumatisierung
und den Folgen für die Beziehungsfähigkeit. In dieser Weiterbildung erfahren Sie Möglichkeiten der Prävention, Früherkennung, Diagnostik und Methoden der Krisenbewältigung. Es gibt wirkungsvolle Methoden aus der Trauma-Begleitung, die für Krisenpaare hilfreich sind.

Zielgruppe:

Angesprochen sind Paare und Berufsgruppen, die in beratenden oder sozialen Kontexten mit den Hintergründen und Beziehungsproblemen traumatisierter Menschen konfrontiert sind. Fachkräfte in der psychosozialen Beratung, in der SPFH, Trennungs- und Scheidungsberatung, in Notrufeinrichtungen, in Anlaufstellen bei häuslicher oder sexueller Gewalt sowie in der öffentlichen oder freien Jugendhilfe Tätige und Fachpersonen, die in einer eigenen Praxis Krisenpaare begleiten.

Weiterbildungsstruktur:

Die Weiterbildung umfasst fünf Stufen:
  1. Einführungs-Seminar: (16 UE) - nicht enthalten in dieser Weiterbildung, muss als "Intro" extra gebucht werden
  2. Basiskurs mit 3 Modulen (48 UE)
  3. Praxiskurs mit 3 Modulen (48 UE)
  4. Zertifizierungs- und Supervisionskurs (48 UE)
  5. Supervisions-Calls mit der Anrechnungsmöglichkeit von 8 von 10 Supervisionsstunden (werden extra gebucht)

Inhalte

  • Modul 1: Die Tabu-Allianz des Krisen-Paares
  • Modul 2: Umgang mit schwierigen Emotionen
  • Modul 3: Konflikte lösen ohne Debatte
  • Modul 4: Das traumazentrierte Bindungs-Schema
  • Modul 5: Methoden der Affektregulation – Chancen und Grenzen
  • Modul 6: Beziehungskompetenzen durch integrale Paartherapie
  • Modul 7: Begleitprotokoll der traumasensiblen Paartherapie
  • Modul 8: Reflexion der eigenen Position bei der Begleitung von Krisenpaaren
  • Modul 9: Zertifizierung „Traumazentrierte Fachberatung für Paare“ (DeGPT)
Termine:
Modul 1: 12./13. November 2021
Modul 2: 14./15. Januar 2022
Modul 3: 25./26.März 2022
Modul 4: 06./07. Mai 2022
Modul 5: 01./02./03. Juli 2022 (Veranstaltungsort Aufwind-Institut, Dannstadt-Schauernheim)
Modul 6: 02./03. September 2022
Modul 7: 14./15. Oktober 2022
Modul 8: 18./19. November 2022
Modul 9: 20./21. Januar 2023
Zu den Weiterbildungskosten kommen anteilige Raumkosten in Höhe von 40,00 € für das Modul 5 dazu.