Grundprinzipien

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Seifenkochen ist im Grunde nicht schwierig. Jeder, der ein bisschen kochen kann, kann auch Seife selbst herstellen. Du musst nur einige wichtige Grundprinzipien verstehen, den Rezepten genau folgen und vor allem einige Sicherheitsregeln beachten.

Seifen bestehen vor allem aus Fetten (Pflanzen- oder Tierfetten) und Lauge

Eine Seife ist - chemisch gesehen - ein „Salz“ aus der Verbindung von Fettsäuren mit Laugen.

  • Im Fall der Schmierseife werden Fette mit KOH (Kaliumhydroxid) verseift - sie haben eine pastige Konsistenz.
  • Für feste Seife werden Fette mit NaOH (Natriumhydroxid) verseift - so bekommst du das bekannte feste Seifenstück.

Bei der Seifenherstellung ist es wichtig, bei der Rezepturerstellung darauf zu achten, dass die Mengen von Fetten und Laugen genau aufeinander abgestimmt sind. Damit werden die Laugen durch eine entsprechende Menge an Fettsäuren vollständig gebunden. Freie Lauge in der Seife würden die Haut reizen!

Bei der Erstellung von Seifenrezepten wird deshalb der Fettanteil etwas höher berechnet, damit der Laugenanteil sicher abgebunden ist - und auch um der Seife mehr pflegende Eigenschaften zu geben. Man bezeichnet das auch als „Überfettung“. 

Bei Pflegeseifen, die auf der Haut angewendet werden, wird dieser mit etwa 5 - 6% berechnet. Seifen mit einem höheren Überfettungsgrad sind weniger lange haltbar, weil die freien Fette ranzig werden können. 
Für Seifen für’s Putzen und Reinigen reicht eine Überfettung von 1 - 2%.


FETTE

Früher wurden zur Seifenherstellung vor allem tierische Fette verwendet, da sie bei der Schlachtung angefallen sind. Heutzutage werden vor allem Pflanzenöle verwendet.

Fette bestehen vor allem aus sogenannten „Triglyzeriden", welche ihrerseits aus Glyzerin und Fettsäuren bestehen.

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In diesem Kurs gehe ich zu den Eigenschaften der verschiedenen Fette nicht ins Detail. 

Hier einige der besten Öle zur Seifenherstellung:

Palmöl

Heute ist in den meisten Seifen Palmöl enthalten. Es ist das perfekte Öl zur Seifenherstellung, und noch dazu billig. Jedoch werden weltweit große Urwaldflächen zur Palmölherstellung abgeholzt, und es ist daher aus ökologischer Sicht abzulehnen.

Olivenöl

Olivenöl ergibt eine sehr pflegende und feste Seife mit einem leichten und feinen Schaum. Je länger die Seife gelagert wird, desto besser die Schaumbildung. Du kannst eine Seife ausschließlich aus Olivenöl herstellen. Das bekanntest Beispiel ist die „Savon de Marseille“ (Marseiller Seife), die ursprünglich eine reine Olivenölseife ist.
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Kokosöl

Eine reine Kokosölseife ist nicht ideal, weil Kokosöl eher austrocknend wirkt und die Seife brüchig werden kann. Allerdings bewirkt der Zusatz von ca. 20% Kokosöl in Kombination mit z. B. Olivenöl, dass die Seife besser schäumt.

Rizinusöl

Eine Zugabe von 5% Rizinusöl zu deinen Seifenölen bewirkt, dass der Schaum nicht so schnell zerfällt.


LAUGEN

Laugen sind sozusagen das Gegenteil von Säuren. Sie haben einen sehr hohen PH-Wert. 

Die ersten Seifen wurden im Altertum mit Kalilauge aus Holzasche hergestellt.


Kaliumhydroxid (KOH)

Mit KOH kannst du Schmierseife herstellen. Schmierseife hat die Konsistenz einer Paste. Durch Zugabe von Wasser erhältst du Flüssigseife.

Natriumhydroxid (NaOH)

Mit NaOH kannst du feste Seifenstücke herstellen.


KOH und NaOH gibt es als feste Laugenperlen oder Pellets in der Drogerie und in Online-Shops zu kaufen. Sie werden in Wasser gelöst und ergeben so die Lauge.