Was du bei Kindern & Babies beachten musst

Bei Kindern können ätherische Öle bei kleinen Wehwehchen, Ängsten, beim Einschlafen, bei Schulstress, beim Lernen, und vielem mehr wunderbare Dienste leisten.

Die ätherischen Öle müssen hier aber altersentsprechend niedriger dosiert werden als bei Erwachsenen!

Für die tägliche Körperpflege würde ich ätherische Öle bei Kindern und Babies noch nicht einsetzen - hochwertige Pflanzenöle und Pflanzenwässer reichen dafür meist völlig aus.

Bei kleineren Wehwehchen und Beschwerden werden sie in altersgerechter Dosierung eingesetzt.

Grundsätzlich gilt bei Kindern: „Weniger ist mehr“!

Einerseits ist die Haut von Kindern dünner und durchlässiger, und andererseits haben Kinder im Allgemeinen noch ein sensibleres Geruchsempfinden.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass einige ätherische Öle für Kinder bzw. Kleinkinder nicht geeignet sind!


ALLGEMEINE SICHERHEITSHINWEISE

  • Verdünne ÄÖ entsprechend des Alters und der Anwendung (siehe unten)!
  • Gib deinem Kind keine unverdünnten ÄÖ ins Badewasser (Emulgator verwenden)!
  • Trage ÄÖ nie zu nahe des Gesichts deines Kindes auf!
  • Bringe niemals ÄÖ in die Augen, Nase oder Ohren deines Kindes ein!
  • Setze Kinder unter 5 Jahren nie starken ÄÖ-Dämpfen aus!
  • Bewahre ÄÖ kindersicher auf!
  • Stell sicher, dass deine ÄÖ-Fläschchen kindersichere Verschlüsse haben!


EMPFOHLENE UND MAXIMALE VERDÜNNUNG
(bei Anwendung auf der Haut)

Quelle: Essential Oil Safety, Robert Tisserand & Rodney Young, 2nd Edition


DIESE ÄÖ SIND FÜR KLEINKINDER BZW. KINDER NICHT GEEIGNET


Bei Kindern bis zum 3. Lebensjahr sollten ätherische Öle, die Kampfer, Menthol oder Eukalyptol enthalten, gemieden werden, und bei größeren Kindern altersgemäß niedrig dosiert werden.

Ätherische Öle mit einem hohen Menthol- oder Eukalyptol-Gehalt (1,8-Cineol) können bei Kleinkindern ZNS- und Atemprobleme verursachen und dürfen nicht nahe des Gesichts verwendet werden (ZNS = Zentralnervensystem).

Menthol, welches in den ätherischen Ölen der Ackerminze und Pfefferminze in hoher Konzentration enthalten ist, kann bei Babies und Kleinkindern zu einem Kehlkopfkrampf und im schlimmsten (wenn auch sehr seltenen) Fall zum Ersticken führen. 

Ackerminze (Mentha arvensis): 70 - 80% Menthol
Pfefferminze (Mentha piperita): 40 - 50% Menthol

Diese Öle sollen nicht in der Nähe des Gesichts von Babies und Kleinkindern angewendet werden (Erkältungsbalsam, Nasenöl, Nasensalbe, Inhalierstifte, Halstuch)!
Bild: Pfefferminze (Mentha piperita)

Dagegen enthält Bergamottminze (Mentha citrata) kein Menthol und kann auch bei Kleinkindern verwendet werden. 
Krauseminze (Mentha spicata) enthält zwar auch kein Menthol, ist aber aufgrund des relativ hohen Ketongehaltes erst für Kinder ab etwa 6 Jahren geeignet.

Eukalyptol (1,8-Cineol) wirkt sehr stark schleimlösend, was bei vielen Erkältungen nützlich ist. Jedoch können Babies und Kleinkinder diesen Schleim nicht ausreichend abhusten. Durch eine Mehrdurchblutung (Hyperämisierung), die bei ansonsten gesunden Menschen zur Heilung von Atemwegserkrankungen erwünscht ist, kann zudem die empfindliche Bronchialschleimhaut von Babies anschwellen und so einen Stridor (krankhafte Atemgeräusche durch Verengung der Luftwege) auslösen und zu lebensgefährlicher Atemnot führen!
Bild: Blauer Eukalyptus (Eucalyptus globulus)

Eukalyptol ist in hohen Konzentrationen in Eukalyptusölen wie z. B. Eucalyptus globulus (bis zu 85%) und Eucalyptus radiata (bis zu 75%) enthalten.
Es ist in etwas niedrigerer Konzentration auch in Cajeputöl (50 - 75%), Niaouli (bis zu 54%) und Rosmarin (vor allem im Rosmarin Chemotyp Cineol; bis zu 45%) enthalten; diese können aber auch bei Kindern vorsichtig verwendet werden. Diese Öle sind jedoch für Babies ebenfalls NICHT geeignet! Eucalyptus staigeriana (ca. 6%) kann dagegen auch bei Babies ab 6 Monaten vorsichtig dosiert eingesetzt werden.

Salicylate: Ätherisches Birkenöl (Betula lenta) und Wintergrünöl (Gaultheria procumbens) sollten wegen des hohen Gehalts an Methylsalicylat bei Kindern bis 16 Jahren generell NICHT angewendet werden, da die Möglichkeit besteht, das
Reye-Syndrom auszulösen.

Bild: Wintergrün (Gaultheria procumbens)